Das aktuelle Vierteljahresheft zur Wirtschaftsforschung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) widmet sich ökonomischen Aspekten von Kriminalität. Eine zentrale Fragestellung dabei lautet: Inwieweit entspricht die subjektiv empfundene Bedrohung durch Kriminalität dem tatsächlichen Kriminalitätsgeschehen in Deutschland, und zwar über das gesamte Bundesgebiet hinweg?
Grundlage sind, unter anderem, neue Daten aus dem am DIW Berlin entwickelten WISIND-Projekt – ein wirtschaftswissenschaftliches Indikatoren-System zur Messung von Sicherheit und Sicherheitswirtschaft in Deutschland. Der Indikator speist sich aus einer Vielzahl verschiedener Quellen, wie etwa der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik, repräsentativen Bevölkerungsbefragungen und Experteninterviews sowie aus Nutzungsdaten sozialer Netzwerke.
Neben dem einführenden Beitrag bietet auch der Aufsatz von Mathias Bug einen Einblick in die Ergebnisse. Den Daten zufolge korrelieren Kriminalitätsgeschehen und Kriminalitätsfurcht in Deutschland stark. Horst Entorf und Johannes Rieckmann schauen sich auf dieser Datenbasis insbesondere das in den letzten Jahren angestiegene Phänomen der Wohnungseinbrüche genauer an. Ein weiterer Aspekt ist die Vermittlung von Kriminalitätsbedrohung durch Medien und Politik, denen oftmals ein Hang zur Skandalisierung und Einseitigkeit nachgesagt wird. So hat etwa das Thema Innere Sicherheit im Wahlkampf oder die Berichterstattung über Kriminalität in den Medien einen hohen Stellenwert für die subjektive Wahrnehmung von Bedrohung. Zwei Beiträge dieses Vierteljahresheftes legen entsprechend einen besonderen Fokus auf Politik und Medien.
Die Ergebnisse des Sicherheitsindikators aus dem WISIND-Projekt werden hier dynamisch präsentiert.
Quelle, mittelbar: Die täglichen Präventionsnews, Kalenderwoche 52.
Direkter Link zum Vierteljahrsheft zur Wirtschaftsforschung 2/2015